Ein gutes Wort für das Holz der Zukunft: Zu Besuch bei der SIK Holzgestaltungs GmbH in Langenlipsdorf

Blick in die Lehrwerkstatt für Holzbildhauerei.

Niedergörsdorf. Heiner Klemp, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag, hat am Montag, 3. August, das Unternehmen SIK Holzgestaltung GmbH in Langenlipsdorf besucht. Dort informierten die beiden Geschäftsführer, Klaus-Peter Gust und Marc Oelker, den Abgeordneten unter anderem über die Folgen der Corona-Krise für ihr Unternehmen.Die SIK-Holz-Geschäftsführer Klaus-Peter Gust und Marc Oelker mit Heiner Klemp (von links).

„Die gerade Linie ist gottlos“, zitiert Klaus-Peter Gust den Künstler Friedensreich Hundertwasser, als er seinen Besucher an für die Weiterverarbeitung auf dem Hof liegenden Robinienstämmen vorbeiführt. Im Gegensatz etwa zu Kiefern lassen diese sich nicht fein säuberlich Stamm auf Stamm stapeln. Die Robinie wächst krumm. „Sonst hat sie aber für uns nur Vorteile“, sagt Marc Oelker. Fester als so ziemlich jedes andere Holz, was hier wächst, dabei deutlich elastischer als etwa die Eiche, ist die Robinie perfekt für den Bau der Spielgeräte geeignet, die das 1988 gegründete Unternehmen heute in die ganze Welt liefert. Hinzu kommt: Die Robinie wächst schnell, kommt mit wenig Wasser aus und mit viel Sonne klar. „Das ist das Holz der Zukunft“, sind sich die Geschäftsführer einig.

„Wir müssen uns an die Folgen des Klimawandels anpassen. Das gilt natürlich auch für die Forstwirtschaft“, sagt Klemp. Die Themen Waldumbau und Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz zur regionalen Wertschöpfung stehen im Koalitionsvertrag der Landesregierung; der Landtag überarbeitet demnächst die Bauordnung. „Wenn wir diese Themen besprechen, werde ich sicher ein gutes Wort für die Robinie einlegen“, sagt der Oranienburger Abgeordnete. Denn: „Ich nehme von meinem Besuch hier mit, dass dieser Baum, obwohl eine invasive Art, viele positive Aspekte sowohl für die Umwelt als auch für die Arbeit mit Holz vereinbart. Dazu zählt, dass praktisch keine Behandlung gegen Schädlinge nötig ist.“

 

Übrigens: Montag war der erste Tag, an dem sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei SIK Holz aus der Kurzarbeit zurück am Arbeitsplatz waren. „Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft“, sagen die Geschäftsführer – auch dank der staatlichen Corona-Hilfen. Einen Auftragseinbruch von 30 Prozent hatte die Krise zur Folge, die Leute im Außendienst konnten keine Termine wahrnehmen. Die Produktion allerdings lief die letzten Monate ununterbrochen weiter. Glück im Unglück: Die Lieferzeiten an die Kunden reduzierte das Unternehmen währenddessen von etwa 25 auf zehn Wochen.

„Ich bin sehr beeindruckt, was SIK Holz in dem kleinen Niedergörsdorfer Ortsteil leistet: Ein echter Global Player, der dazu noch klimaneutral wirtschaftet. Solche Unternehmen sind enorm wichtig für unser Bundesland. Dass die Langenlipsdorfer Spielgerätebauer trotz Corona so gut und stabil dastehen, zeigt, dass sich Nachhaltigkeit und Wachstum nicht ausschließen“, bilanzierte Heiner Klemp.