Gemeinsame Pressemitteilung mit Thomas von Gizycki

Pflege vor Ort etabliert sich in Oberhavel

Beelitz/Oberhavel. In Brandenburg leben rund 185.000 pflegebedürftige Menschen – die meisten von ihnen möchten möglichst lange in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben. 85 Prozent der Pflegebedürftigen werden zuhause gepflegt. Dieses Thema bekommt durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel noch mehr Bedeutung. 2030 wird ein Drittel der Menschen in Brandenburg 60 Jahre oder älter sein. Die Koalition hat sich dieser Herausforderung sofort nach Amtsübernahme intensiv gewidmet – mit dem „Pakt für Pflege“. In Beelitz hat Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher heute eine Zwischenbilanz gezogen.

Dazu sagt Thomas von Gizycki, Abgeordneter für die S-Bahn-Gemeinden und finanzpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion:

„Mit dem Pakt für Pflege helfen wir konkret vor Ort. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen neue Strukturen und Hilfsangebote entstehen. Wir wollen, dass die Menschen möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Dafür ist das Geld gut investiert.“

Die Projekte der „Pflege vor Ort“, in die dieses Geld fließt, sind vielfältig. In Hohen Neuendorf wird damit eine Pflegelotsin finanziert – mit dem Ziel, ein umfassendes Pflegenetzwerk aufzubauen. Dieses soll alle in der Kommune tätigen Akteure rund um die Themen Senioren und Pflege miteinander verbinden. Ganz ähnlich ist das Projekt „Treffpunkt Mensch, Mitmensch“ in Oranienburg ausgelegt, das nicht zuletzt darauf setzt, ehrenamtliches Engagement zu aktivieren. Besonders wichtig ist Projektkoordinatorin Jana Poppe, in den ländlichen Ortsteilen Präsenz zu zeigen, die sie mit dem eigens angeschafften „Mitmenschmobil“ ansteuert. Mindestens einmal im Monat gibt es zudem eine offene Sprechstunde in jedem Ortsteil.

Dazu sagt Heiner Klemp, Abgeordneter aus Oranienburg und kommunalpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion:

„Der Anfang ist in Oranienburg ebenso wie in unzähligen anderen Kommunen Brandenburgs gemacht: In sämtlichen Landkreisen und kreisfreien Städten stärken engagierte Menschen haupt- und ehrenamtlich die ,Pflege vor Ort‘. Nun gilt es, diese Projekte dauerhaft zu etablieren. Ich freue mich, dass die Finanzierung vom Land bis Ende nächsten Jahres steht. Aber auch danach muss es weitergehen: Bis 2026 sind dafür bereits Gelder gesichert.“

Mehr Informationen zu Pflege vor Ort in Hohen Neuendorf

Zur Website des Projekts Treffpunkt Mensch, Mitmensch in Oranienburg

Hintergrund „Pakt für Pflege“ und „Pflege vor Ort“:

Der „Pakt für Pflege“ war und ist eines der zentralen Projekte im Koalitionsvertrag und ein besonderes Anliegen von Gesundheitsministerin Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen). Mit dem Programm „Pflege vor Ort“ als wichtige Säule des „Paktes für Pflege“ fördert die Landesregierung Maßnahmen der kommunalen Pflegepolitik. Ziel ist die Unterstützung der Pflege in der eigenen Häuslichkeit durch Gestaltung alterns- und pflegegerechter Sozialräume und damit die Stabilisierung des Anteils ambulanter Pflege im Land Brandenburg. Insgesamt stehen dafür in 2023 und in 2024 jeweils rund 10 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Förderzeitraum der Richtlinie „Pflege vor Ort“ wurde dementsprechend jetzt bis zum 31. Dezember 2024 verlängert. Ab sofort können Kommunen Anträge für Maßnahmen und Projekte schreiben, die bis Ende 2024 laufen. Somit besteht über das Jahr 2023 hinaus für ein weiteres Jahr Planungssicherheit für Aktivitäten, die vor Ort für Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige bereits umgesetzt werden oder neu entstehen. Bei Fragen zur Antragsstellung können die Kommunen sich an die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) wenden. Dort werden die Kommunen bei der Antragsstellung beraten.

Anregungen finden die Kommunen in der Broschüre „Pflege vor Ort gestalten“  

Das Interesse der Kommunen zeigt, wie groß der Bedarf an Unterstützungsangeboten für Pflege in der eigenen Häuslichkeit ist. Genau darauf zielt die Förderrichtlinie ab. Das zuständige Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) unterstützt damit Angebote, die eine Pflege dort ermöglichen, wo die pflegebedürftigen Menschen leben, wo sie zu Hause sind und auch bei Hilfebedarf bleiben möchten.

Mehr Informationen zum Pakt für Pflege auf der Website des MSGIV

Pressemitteilung des MSGIV zur Zwischenbilanz zum Pakt für Pflege