Pilotprojekt mit Strahlkraft nach Oberhavel

Heiner Klemp, NEB-Geschäftsführer Detlef Bröcker und Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (von links) bei der Fördermittelübergabe.
Heiner Klemp, NEB-Geschäftsführer Detlef Bröcker und Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (von links) bei der Fördermittelübergabe.

Wirtschaftsminister übergibt Fördermittel für Wasserstoffbetrieb der Heidekrautbahn und Wasserstofftankstelle im Landkreis Barnim

Potsdam/Oberhavel. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat heute in Potsdam der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) einen Fördermittelbescheid des Landes über rund 2,5 Millionen Euro übergeben. Damit soll der reibungslose Betrieb bei der Umstellung auf wasserstoffbetriebene Züge auf der Strecke der Heidekrautbahn (RB 27) gesichert werden. Außerdem hat der Landkreis Barnim den Bescheid über Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro für den Bau einer Wasserstofftankstelle erhalten. Die Förderungen reihen sich ein in ein ganzes Paket von Zuwendungen von Bund und Land für das Vorhaben „H2BAR“, das erste regionale Cluster im Bereich grüner Wasserstoffmobilität in Brandenburg.

Dazu sagt Heiner Klemp, Landtagsabgeordneter aus Oranienburg und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag:
„Die Zeit der Laborprojekte ist vorbei, wir brauchen den Übergang in den Echtbetrieb, der hier zum Greifen nah ist. Was das Projekt ,H2BAR‘ herausragend macht, ist, dass der Landkreis Barnim die kompletten Flotten seiner Busse für den ÖPNV und seiner Abfallsammelfahrzeuge auf Wasserstoff umstellen wird – und diese Antriebsart eben nicht nur bei einzelnen Fahrzeugen ausprobiert wie anderswo. Dank des zielstrebigen Engagements des Landkreises Barnim gemeinsam mit der NEB ist die Region damit nicht nur Vorreiter im Land Brandenburg, sondern bundesweit.

Das Pilotprojekt ,H2BAR‘ strahlt zudem stark in den Nachbarkreis Oberhavel aus. Ab Ende des nächsten Jahres sollen die Züge der Heidekrautbahn mit Wasserstoff statt mit Diesel fahren – natürlich auch nach Wensickendorf und Schmachtenhagen. Wasserstoff bietet die Chance, emissionsfreien Bahnverkehr auf jenen Strecken zu ermöglichen, die sich nicht elektrifizieren lassen und für batteriebetriebenen Zugverkehr zu lang sind. Für die Einführung dieser Technologie bietet die Heidekrautbahn optimale Voraussetzungen.

Umso bedauerlicher, dass sich der Landkreis Oberhavel nicht an diesem Zukunftsprojekt beteiligt. Während im Barnim schon lange die Weichen gestellt sind und jetzt umgesetzt wird, ist Oberhavel teilweise noch nicht einmal in der Konzeptphase. Dabei sind die Anknüpfungspunkte da: Im Oranienburger Ortsteil Wensickendorf will Enertrag schließlich das Wasserstoffwerk bauen, das den Betrieb der Züge auf der Linie RB 27 langfristig sichern soll. Und natürlich fährt die Heidekrautbahn über weite Strecken durch Oberhavel – auf der in absehbarer Zeit reaktivierten Stammstrecke ebenso wie auf dem westlichen Ast. Dessen Verlängerung über Zehlendorf bis nach Liebenwalde bleibt das Ziel, für das ich mich weiter einsetze.“

Pressemitteilung des Brandenburger Wirtschaftsministeriums zur Fördermittelübergabe

Projektwebsite Wasserstoffschiene Heidekrautbahn